BELÄCHELTER MYTHOS, GEFÄHRLICHER WAHN
BELÄCHELTER MYTHOS, GEFÄHRLICHER WAHN
Design © Dina Eschenberg
Kein Verbrechen wird so oft mit einem Lächeln abgetan, wie die Morde an vermeintlichen Hexen. Dabei sind die Hexenverfolgungen im 16. und 17. Jahrhundert in ihrer Genese und ihrem Charakter durch Antisemitismus, Sexismus und Altersdiskriminierung bedingt. In Bamberg und Umgebung wurde so zahlreich verfolgt, gefoltert und hingerichtet, dass bis zu eintausend Menschen dem Wahn zum Opfer fielen. Im Rahmen unseres partizipativen Kunstfilmprojektes erinnern wir an die zu Unrecht Verurteilten, nennen sie beim Namen, forschen zu ihrem Leben und leihen ihnen Gesichter und Stimmen.
"Belächelter Mythos, gefährlicher Wahn", ein Kunstfilmprojekt zur Hexenverfolgung von und mit Karina Liutaia, Dina Eschenberg, Marcus Nebe & Lena Maria Held, Projektassistentin: Yaroslava Iakoleva; Trägerverein: kollektiv gut e.V.
Gefördert durch:
FLUID FASHION
Design © Dina Eschenberg
"Fluid Fashion", ein soziales Kunstprojekt von und mit Karina Liutaia, Dina Eschenberg & Lena Maria Held, unterstützt durch den Verein machbar bamberg e.V., Projektassistent*innen: Yaroslava Iakoleva & Julia Maria Schletter, Fotografische Zusammenarbeit: Jana Margarete Schuler
Gefördert durch:
INEINANDER VERSTRICKT
"Ineinander Verstrickt", ein soziales Kunstprojekt von und mit Karina Liutaia, Marcus Nebe & Lena Maria Held, Projektassistent*innen: Johannes Nebe & Julia Maria Schletter
Im Rahmen des „Ineinander Verstrickt“ Projektes sammelten wir in und um Bamberg handgestrickte Kleidungsstücke älterer Menschen und in Interviews die damit verbundenen Erinnerungen. Aus den gespendeten Stickwaren schufen wir, in von der Textilkünstlerin Karina Liutaia angeleiteten Designworkshops, gemeinsam mit den Spender:innen und geflüchteten Frauen aus der ANKER-Einrichtung Bamberg neue Erinnerungen und upgecycelte Strickunikate.
Für den Dokumentarfilm Ineinander Verstrickt // Tangled Up in You begleiteten die Filmemacher Lena Maria Held und Marcus Nebe die Strickworkshops im Sommer 2021. Sie dokumentierten die ungewöhnlichen Begegnungen zwischen Menschen, die im Alltag sonst kaum Berührungspunkte haben:
Die Rentnerin Renate hilft der jungen Iranerin Mahshid, die mit ihrem Sohn auf dem Arm aus ihrem Heimatland floh, beim Entwerfen einer kunterbunten Patchworkjacke. Für Mahshid ein farbiges Statement ihres neuen, freieren Lebens, da sie im Iran als Frau stets schwarz tragen musste. Daneben näht Marieme, die den Senegal verließ, um ihre sechs Kinder ernähren zu können, gemeinsam mit der Forchheimerin Anette aus den alten Stricksachen von Anettes Großmutter eines neues Kleid, während draußen vor der offenen Werkstatt die strickbegeisterte Rentnerin Brigitte mit Mariam aus Georgien über deren erste Versuche im Stricken lacht.
So entstanden, während die geflüchteten Frauen aus der ANKER-Einrichtung in Bamberg auf die Entscheidungen über ihre Asylanträge warteten, neben upgecycelten Outfits über Alters- und Herkunftsgrenzen hinweg innige Freundschaften.
Der Film wurde auf Filmfestivals in Deutschland, Österreich, Irland und Kenia gezeigt.
https://www.franzkafkaverein.de/ineinander-verstrickt/
Gefördert durch: